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alan sparhawk (low)

white roses, my god

Release 27.9.2024

Die Trauer über das tragische Ableben seiner Ehefrau und musikalischen Partnerin bei Low, Mimi Parker, lässt sich vielleicht tatsächlich am besten wegsingen. Wobei sein erstes Soloalbum sich gar nicht so sehr in Mollfarben bewegt wie ein Low-Album. Das Album stellt eine Art Zäsur da. Sparhawk experimentiert hier in unterschiedlichen gesanglichen Ausdrucksformen mit dem autotune- bzw. Vocoder-Effekt. Sein dauerhaft verfremdeter Gesang lullt einen förmlich ein, begleitet wird er von Drumcomputer und Sequencer-Synthlines. Jede Note, jeder Text, jeder programmierte Beat stammt von Alan, der die musikalische Trauerarbeit im Alleingang zu bestreiten scheint. Dieser elektronische Ansatz mag zwar prinzipiell an die letzen beiden Low-Alben anknüpfen, die Songs bewegen sich aber wegen des prägnanten dauerhaften Stimm-Effekts in deutlich melodischerem Terrain, auch wenn Sparhawk auch hier Electronic auf abstrakte Weise einsetzt auf einem straffen, auf seine Weise brillanten, für Low-Fans eher provokantem, aber nichtsdemsotrotz in sich sehr stimmigen Album, dessen kühne Experimente von tiefgründigen Texten und treibenden wie abstrakten Beats gespeist werden.