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london grammar

truth is a beautiful thing

Emotionalität reklamiert fast jeder Musiker auf irgendeine Art für seinen Output. London Grammar lieferten jedoch 2013 mit ihrem Debüt »If You Wait«, von dem sie zwei Millionen verkauften, die wohl emotionalste Pop-Platte des Jahres ab. Sanfte Seelen, übersättigte Musikkritiker und auch vermeintlich balladenresistente Rock’n’Roll-Verfechter konnten sich der Verschmelzung von Hannah Reids gehauchtem, gejaultem Gesang und den zärtlichen Gitarren- und Synthesizerflächen nur schwer entziehen. Daran knüpft das neue Album glücklicherweise souverän an, ohne sich in irgendwelche Experimente zu verrennen. Im Zentrum bleibt Reids voluminöse, eigenständige und dabei unaufdringliche Stimme; entspannt-tanzbare Electro-Pop-Fundamente und eine perlende E-Gitarre, die hier und da eine Melodielinie einstreut, sorgen erneut für Gänsehaut. Diese Elemente bilden eine Schnittmenge von Beat-Pop, Afterhour-Kitsch und melancholischer Klaviermusik. Die Hooklines und Melodien auf »Truth ...« setzen sich aber erst nach und nach im Ohr fest. Große Instant-Hits wie »Wasting My Young Years« oder »Hey Now« besitzt das Album zwar nicht, die Songs versprühen aber das gleiche emotional-fragile Grundgefühl, das schon das Debüt zu einem Klassiker machte.

Release
09.06.2017
Genre
Pop / Rock

californian soil

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