play_circle_outline

matto rules

hidden scenes – Vinyl-Release

Dass Matto Rules auf dem Cover den Kopf gleich mit retrofuturistischer Überwachung anschliessen und jede kleine neurologische Veränderung aufzeichnen, passt zu der Musik auf ihrem zweiten Album. Denn “Hidden Scenes” studiert mit jedem Takt und jeder Zeile nicht nur unser Verhalten, sondern begibt sich in eine klangliche Zwischenwelt, in der alte Tugenden auf moderne Wünsche treffen. Gemeinsam mit der Berner Gruppe tauchen wir also ein und lassen uns bereits mit “Dive” so glücklich wegtragen, dass die weiteren Lieder auf diesem zweiten Werk wie ein Bonus wirken.

Dass neu nun Wirkungen diverser Jahrzehnte gemischt werden und all dies in Musik zwischen Wave, Rock und Indie gebettet wird, zeigt zwar eine gewisse Veränderung gegenüber dem ersten Album und den bereits veröffentlichten EPs, ist aber immer noch klar Matto Rules. Tanzbare Synthies und Gitarren treffen auf zurückhaltenden Gesang mit oft kryptischen Texten, eine bestimmende Rhythmusabteilung und ein tolles Freiheitsgefühl. Lieder wie “Elevator” weisen ein starkes Tempo vor, das sie über ihre gesamte Länge durchziehen und uns Hörer zugleich in die Disco wie auch den dunklen Indie-Club versetzen.

Hinter jeder Komposition lautert bei Matto Rules das zuerst nicht erkannte Element, was immer noch perfekt zu ihrem Namen passt. Mit “Hidden Scenes” wird zwar niemand ins Irrenhaus eingewiesen, aber die Platte spiegelt die oft undurchschaubare Tiefe des Lebens perfekt wider. Das geschieht kanalisiert (“Rocket”) oder schon fast im Post-Punk wie bei “Pointless Repeating” – sorgt zugleich aber immer für ein gutes Gefühl und ein grösseres Bewusstsein. Und es ist doch wunderbar verzaubernd, mit wie wenigen Mitteln die Songs hier extrem gross und dynamisch daherkommen.

Release
13.04.2018
Genre
Indiepop