Motorpsycho

yay!

Die auf dem Cover abgebildeten Klampfen und ein erster Ausschnitt weisen schon darauf hin, daß das Album des norwegischen Progrock-Trios Bent Saether und Hans Magnus Ryan und dem hier wieder mitwirkenden Drummer Tomas Järmyr für ihre Verhältnisse viel und oft mit akustischen Gitarren hantiert. Die drei orientieren sich in Richtung Classic Rock der 60er/70er Jahre mit einem hohen Grad an Melodiosität und einer hippiesken Ausrichtung im Spektrallicht, das auf weite, vom Wind zerzauste Blumenwiesen fällt. Alles im Rahmen des bandtypischen Sounds. Das Album entstand im ersten Corona-Jahr und spiegelt gewissermassen auch den Wunsch nach ein bisschen mehr Heiler Welt, die es zu der Zeit gar nicht zu geben schien, was die leicht süssliche Note, die das Album durchzieht, auch erklärt. Beim elektrisierenden "Hotel Dedalus" blitzen dann aber doch auch ein bisschen die Zähne und die Gitarre spielt unter Gewitterhimmel ein großartiges Solo zu Streicherkeyboards und voll ausgespieltem Drumkit. Das Album erzeugt eine Art Balance zum etwas sperrigeren, progressiven Vorgängeralbum und wurde von Reine Fiske und Lars Fredrik Swahn (Dungen, Melody's Echo Chamber) produziert, die dem Album eine psychedelische verpasst haben.