wu-lu
loggerhead
Die Zeiten sind ungemütlich, sie sind hart, und Wu-Lu aus South London hat den Soundtrack dazu. Jenseits von Genrekategorien macht er klangliche Ansagen und liefert War Dubs, die vor allem inspirieren sollen. Im Verlauf der 12 brodelnd-explosiven Tracks, die der Producer, Multiinstrumentalist und Sänger auf dem Album versammelt hat, blitzt tiefschürfender Post-Punk genauso auf wie haarsträubender Screamo, wie man ihn im Skatepark erwarten würde. Auch schemenhafte Hip-Hop-Szenarien bringt er ins Spiel, die so klingen, als ob sich Knwxledge hinter dem Windmill Club in Brixton Hill verlaufen hätte Krass druckvolle Gitarren, die am Horizont auftauchen und sich winden wie Hochspannungsmasten im Sturm, stehen auf massiven Betonwänden aus purem Bass, auf satten Drill-Fundamenten mit treibenden Triolen und melodischen Klavierkapriolen, die einen immer tiefer in die Szenerie hineinziehen. Mal klingt das wie Factory Records in den düstersten Stunden der Achtziger, mal wie Klassiker von DJ Shadow oder Frühneunziger-Slipknot. "Loggerhead" wühlt sich quer durch die Vergangenheit und formt daraus das nächste Jetzt.
08.07.2022
Electro Rap