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meimuna

bestiaire II – EP

Cyrielle Formaz ist in der Schweizer Musiklandschaft schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr. Spätestens seit dem Gewinn der m4music-Demotapeclinic 2017 unter ihrem Pseudonym Meimuna sollte sie einem breiteren Publikum bekannt sein.
Nach zwei EPs und zahlreichen Singles, veröffentlicht sie nun die EP „Bestiaire II“ (Radicalis Music, 07.08.2020). Dieses dritte Minialbum entpuppt sich als die Fortsetzung ihrer ersten, selbstbenannten EP „Meimuna“ (Radicalis Music, 16.03.2018) und kreist auch um das Thema Tiergestalten. Nach "Le Grand Cormoran", "Meimuna" (die Zikade) und "La Tristesse du Diable" verwendet sie fünf neue Entitäten, um über Themen zu sprechen, die sie bewegen.
Obwohl Text und Stimme eindeutig im Vordergrund der fünf Stücke umfassenden EP stehen, nimmt sich Meimuna auch Zeit für tolle instrumentale Strecken – kein Wunder, waren doch Eden Sekulović (Cello), Alberto Magno (Drums), sowie Erik Bonerfält (Gitarre), der von Beginn an an der Seite Cyrielle Formaz‘ steht, als virtuose Studiogäste mit von der Partie.
Der Opener (und Single Nummer zwei) „Au-Delà“ beginnt mit einem sphärischen Instrumental, das in eine magische Traumwelt entführt, bevor uns nach einer guten Minute Gitarre und Stimme wieder in die Gegenwart holen. „Moby Dick“ schließt mit einem ausgedehnten Outro, das die Stärken der Instrumentation voll auskostet: Dezente Drums, akustische Gitarre und verhallte E-Gitarre werden von pizzicato und mit Bogen gespielten Streichern ergänzt. Die EP hat – dem Ursprung Meimunas treu bleibend – folkigen Charakter, der zeitgemäß ist und im umgehenden Synthieüberdruss ein erfrischendes Gegenbild zeichnet.
Vor Symbolik und Poesie überbordend entführt “Bestiaire II” den Hörer in eine magische Fabelwelt, äußerst elegant gestaltet und charmant erzählt, und birgt auch nach mehrfachem Hören so manches animalisch-musikalische Rätsel, das sich zu entschlüsseln lohnt.

amour

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meimuna (bestiaire I)

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